Neben Short, die das Studio Kitfox Games leitet, haben weitere Indie-Teams gegenüber der BBC angeben, dass sie sich Sorgen darüber machen, was diese Deals für die Industrie bedeuten könnten. Während Microsoft verspricht, weiterhin kleine Entwickler zu unterstützen, macht diesen vor allem der Game Pass zu schaffen. Die kleinen Studios sorgen sich, dass man ausschließlich auf solchen Plattformen gegeneinander antreten könne bzw. müsse, um Investments und Werbung zu ergattern. Laut Tanya Short versuchen Indie-Entwickler bereits jetzt, ihre Titel nicht in der Vorweihnachtszeit zu veröffentlichen, da in diesem Zeitraum viele AAA-Spiele rauskommen: „Diese Activision-Akquisition versetzt uns in Angst, weil es das Problem offensichtlicher macht – vielleicht können sie in Zukunft auch das restliche Jahr dominieren und was machen wir dann?“, äußerte sich Short. Zwar bietet der Game Pass derzeit auch Indie-Spiele an, jedoch stellen sie unter den angebotenen Titeln eine klare Minderheit dar – wobei dies auch eine Interpretationsfrage ist, was man unter einem Indie-Titel versteht.
Der Analyst Piers Harding-Rolls von Ampere Analyst versteht die Bedenken der Entwickler. Er sagt es sei schwer vorherzusehen, was passiert, wenn Spieler Abo-Modelle wie den Game Pass dem regulären Kauf von Spielen vorziehen: „Es ist denkbar, dass Indie-Spiele außerhalb dieser Angebote an Aufmerksamkeit verlieren, da sich die Abonnenten hauptsächlich auf die kostenlosen Spiele innerhalb des Passes fokussieren“ fügt Harding-Rolls seiner Vorhersage hinzu. Jake Simpson von TNB Studios, einem erfahrenen Entwickler, der bereits unter anderem mit Microsoft und Activision gearbeitet hat, sieht das Problem in der Preispolitik: „Leute haben kein Problem damit 1.000 Dollar für ein Telefon auszugeben und fühlen sich dann sehr angegriffen, wenn du sie bittest, 4,99 Dollar für ein Spiel zu zahlen.“ Das bestätigt auch eine Untersuchung von VG Insights: Laut dieser liegt mehr als die Hälfte aller Indie-Spiele auf Steam bei Einnahmen uner 4.000 Dollar.
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