Scorn ist dabei zwar oft mehr Experiment als Spiel, deckt zugleich aber auch die komplette Bandbreite des klassischen Survival-Horrors ab. Gelungene Rätsel und durchaus knackige Kämpfe mit wenig Munition und Lebensenergie gibt es genauso wie Erkundung labyrinthartiger Umgebungen. Dabei zeichnet die Unreal Engine ein technisch überzeugendes Bild auf den Bildschirm, das mit tollen Animationen und starker Architektur punktet. Abgerundet wird der Ekel-Horror von einer wunderbar atmosphärischen Soundkulisse, die mit fleischigem Schmatzen und mechanischen Geräuschen die verloren-fremdartige Hoffnungslosigkeit der Höllenwelt unterstreicht.
Auch wenn es bei Scorn nicht ganz für einen Platz im Horror-Olymp gereicht hat, kann der Hochglanz-Indie einen verdienten 19. Platz erringen – keine schlechte Leistung, im vor Highlights glänzenden Spielejahr 2022.